Kann man mit Chlorella Schwermetalle ausleiten? Eine Analyse der Studienlage
Der Gedanke, dass man mit Chlorella toxische Metalle wie Quecksilber oder Blei einfach und natürlich ausleiten kann ist sehr weit verbreitet. Es ist eine von Heilpraktikern und sogar einigen hoch angesehenen Ärzten akzeptierte und Idee, die so gut wie nie in Frage gestellt wird.
Gibt es tausende von Studien, die die Wirksamkeit von Chlorella belegen, wie ich es so oft zu hören bekomme? Wie sieht es wirklich um die wissenschaftliche Lage aus, was Chlorella und chronische Vergiftungen angeht? Worauf basieren die allgegenwärtigen Behauptungen mit grünen Presslingen Quecksilber und Blei aus dem Körper einfach und natürlich loszuwerden zu können?
Wie müsste eine Studie aufgebaut sein?
Bevor wir an diese Frage rangehen, sollten wir uns zuerst klar machen, wie eine Studie aufgebaut sein müsste, die beweisen würde, dass Chlorella in der Lage ist Schwermetalle auszuleiten.
- Sie müsste an Menschen durchgeführt worden sein.
- Sie müsste an Menschen durchgeführt worden sein, von denen man weiß, dass sie chronisch quecksilber- oder bleivergiftet sind. Aufgrund der Tatsache, dass es notorisch schwierig bis unmöglich ist, eine chronische Quecksilbervergiftung eindeutig zu diagnostizieren, ist das schon mal eine große Hürde. Bei Blei kann man Haaranalyse verwenden. Aber bei Quecksilber, das sich bevorzugt in Organen wie Gehirn, Schilddrüse oder Leber absetzt, ist das so gut wie unmöglich. Aber gehen wir mal von dem hypothetischen Fall aus, dass es den Studienleitern irgendwie gelungen wäre, das Problem der Diagnose zu lösen.
- Diese Gruppe von Menschen würde man dann mit Hilfe des Zufallsprinzips zwei unterschiedlichen Gruppen zuweisen: Einer Interventions- und einer Kontrollgruppe.
- Beide Gruppen würden dann etwas zu schlucken bekommen: die Interventionsgruppe würde Chlorella einnehmen, die Kontrollgruppe einen Placebo. Und dieses Placebo müsste dann idealerweise von den Chlorellapresslingen nicht zu unterscheiden sein, weder von den Teilnehmern der Studie noch von den Studienleitern.
- Dann würde man den Urin und den Stuhl der Personen vor, während und nach der Studie auf Schwermetalle testen und gleichzeitig deren Symptome beobachten und diese am besten auch noch systematisch aufzeichnen und quantifizieren.
- Das alles müsste natürlich an einer genügend großen Anzahl von Teilnehmern durchgeführt worden sein, also pro Gruppe nicht weniger als 30 und auch ausreichend lang, also mindestens über einige Monate.
Das wäre also eine so genannte randomized, placebo controlled, double blind study. Eine Studie von höchster wissenschaftlicher Qualität und auch die einzige Art von Studie, die eine schwermetallentgiftende Wirkung von Chlorella belegen könnte. Das ist auch die einzige Art von Studie, die irgendeinen Kausalität belegen kann.
Zusätzlich muss die Studie in ihrer Gänze vorliegen, nicht nur die Zusammenfassung, sondern der gesamte Text.
Und da zeichnet sich schon das erste Problem auf.
Chlorella Studien auf Pubmed
Denn, wenn man auf pubmed.com geht, also der Webseite mit der weltweit umfangreichsten Datenbank von Studien, so findet man heraus, dass es nicht nur so gut wie keine randomized, placebo controlled, double blind studies gibt, sondern dass es praktisch so gut wie gar keine an Menschen durchgeführte Studien gibt.
Wenn man bei pubmed die folgenden Stichwörter eintippt:
“chlorella mercury”
“chlorella lead toxicity”
“chlorella cadmium”
dann bekommt da einige hundert Ergebnisse. Die überwiegende Anzahl davon sind Studien mit Chlorella in wässrigen Lösungen, also Studien, die in Petri-Schalen durchgeführt wurden. Dann gibt es einige wenige an Tieren, vor allen Ratten und Mäusen und nur 2, die ich finden konnte, wurden an Menschen durchgeführt. Die eine davon erfüllt die gerade erwähnten Qualitätsmerkmale nicht, die andere – weiß man nicht, da der Text nicht vorliegt. Nicht mal eine Zusammenfassung ist zu lesen.
Schauen wir uns die Studien etwas genauer an.
Chlorella Studien an Menschen
1. “The Long-Term Algae Extract (Chlorella and Fucus sp) and Aminosulphurate Supplementation Modulate SOD-1 Activity and Decrease Heavy Metals (Hg++, Sn) Levels in Patients with Long-Term Dental Titanium Implants and Amalgam Fillings Restorations”. [LINK]
Was einem da sofort auffällt, ist, dass es sich hier nicht nur um Chlorella, sondern um ein paar weitere Mittel und Interventionen handelt. Der Titel alleine verrät schon, dass die Teilnehmer der Studie nicht nur Chlorella, sondern zwei andere Mittel eingenommen hatten, nämlich Fucus sp und Aminosulphurate. Gleichzeitig scheint es, dass ihnen Amalgamfüllungen entfernt wurden. D.h. die Teilnehmer wurden 4 verschiedenen Interventionen unterzogen. Kann man unter solchen Umständen erkennen, ob Chlorella für die beobachteten Effekte verantwortlich war? Nein, natürlich nicht.
Trotzdem steht in der Zusammenfassung der Studie, dass chlorella und diese Aminosulphurate es geschafft hätten die Werte von Quecksilber, Silber, Zinn, Blei und Uranium zu senken.
Um zu verstehen, wie die Studiendesigner zu dieser Schlußfolgerung gelangt sind, habe ich das getan, was 99,9999% alle Ärzte niemals tut, nämlich auf den gesamten Text der Studie geklickt. Ich wollte wissen, wie genau diese Studie durchgeführt wurde und was, diese Aminosulphurate wären.
So steht da, dass alle Teilnehmer in der Interventionsgruppe die folgenden Mittel verabreicht bekommen hätten:
- Green-flor
- Ergytaurine
- Ergylixir.
Da sind wir schon bei 3 verschiedenen Produkten, nicht mal einzelnen Stoffen.
Die drei Produkte enthielten u.a. die folgenden Stoffe:
Green-Flor enthielt:
- Chlorella
- Spirulina
- Kelp
- Apfelpektine
- Acerola
- Distel
- andere Zusatzstoffe
Ergytaurine enthielt
- Taurine
- L-Cysteine,
- Löwenzahn,
- Schwarzrettich
- Broccoli
- Knoblauch,
- L-methionine
- L-glutamine
- Glycin
- Zink
- Folsäure
- Mangan
- B Vitamine
- Selenium
- Kupfer
Ergylixir enthielt
- Artischocken
- Schwarzrettich
- Holunder
- Solidago
- Preiselbeersaft
- Löwenzahn
- Klette
- Molybdän
- Selenium
und mehr.
D.h. wir haben hier fast 30 verschiedene Stoffe, die zusätzlich zu Chlorella eingenommen wurden, nicht nur zwei weitere wie der Titel es glauben macht. D.h. diese Studie kann unmöglich gezeigt haben, dass Chlorella irgendwas mit irgendwas anderem zu tun hatte. Diese Studie war nicht in der Lage irgendeinen Zusammenhang zwischen einzelnen Faktoren zu ermitteln, da sie gleichzeitig ca. 30 verschiedene Faktoren einbezog.
Da könnte man aber sagen, ok, dann waren es eben diese 3 Produkte, die diese Vielzahl von Wirkstoffen enthielten, die zu der Verminderung von Schwermetallen geführt haben. Ist doch egal, Hauptsache man hat etwas, dass erfolgreich Schwermetalle entfernt, nicht wahr? Ob es jetzt Chlorella oder die Artischocken oder die Pille die Chlorella zusammen mit Artischocke, Löwenzahn und 20 anderen Mitteln enthält, waren, ist doch egal.
Tja, nicht ganz, denn gleichzeitig wurde den Teilnehmern der Gruppe während der Studiendauer alle 20 Tage Amalgamfüllungen entfernt wurden.
D.h. der Fall in Schwermetallen, der sich nach der Studie in den Haarproben ergeben hat, kann auch deswegen gewesen sein, weil die Amalgamfüllungen entfernt wurden und hatte nichts mit den eingenommenen Mitteln. Aufgrund des seltsamen Aufbaus der Studie ist das aber unmöglich zu sagen, was jetzt eine Rolle gespielt hat oder ob überhaupt.
D.h. diese Studie ist eigentlich ein Witz. Sie hält sich an keine einzige Regel, die man bei einer wissenschaftlichen Studie erwarten würde.
Sie war so schlecht konzipiert, dass sie nicht in einer Million Jahre in der Lage gewesen wäre, irgendeinen Zusammenhang zwischen irgendwas aufzuzeigen.
Was ist hier also los? Wieso wurde für so eine Charade überhaupt Geld ausgegeben? Und die Antwort gibt die Studie selbst, wenn man weiß, wo man lesen muss. Denn unter “Anerkennungen” steht da, dass sich die Studienleiter herzlich bei Nutergia Laboratorios bedanken für die Unterstützung dieser ähem Studie. Wer ist Nutergia Laboratorios? Das ist der Hersteller dieser Mittel, die da getestet wurden. Auch bedankt man sich beim CIROM, dem Institut, wo die Amalgamrestaurierungen durchgeführt wurden.
Jetzt wird auch alles klar: In dieser Studie handelt es sich nicht um eine wissenschaftliche Arbeit, sondern um Marketing. So sieht nämlich Marketing heutzutage aus: nicht mit einem Plakat einer vollbusigen Dame auf dem Strand, sondern mit einer auf Pubmed publizierten Studie. Diese Studie hat absolut keinen wissenschaftlichen Wert. Null. Es ist reines Marketingmaterial. Ähnlich dem, das Prof. Chris Exley produziert hat, um angeblich zu beweisen, dass Siliziumreiches Mineralwasser in der Lage wäre Aluminium auszuleiten. Das ist auch leider reines Marketing gewesen. Den Artikel dazu können Sie auf meiner Webseite finden.
Dann kommen wir zu Studie Nr. zwei, die da heißt
2. Effect of chlorella on fecal and urinary cadmium excretion in “Itai-itai” disease [LINK]
Das Problem hier ist, dass es keinen Text, nicht mal eine Zusammenfassung zu der Studie gibt. Das ist leider oft der Fall bei älteren Studien. Wenn es jedoch keinen Text gibt, so gibt es auch nichts zu besprechen.
Trotzdem gibt es deutsche Webseiten, die behaupten, den Inhalt dieser Studie zu kennen. Und dass diese Studie zeigt, dass regelmäßige Einnahme von Chlorella verbessert zum Beispiel die Ausleitung von Cadmium über die Nieren und den Darm um Faktor 3 bis 7.
Wie die deutschen Webseiten zu dieser Information kommen, ist wie gesagt, nicht klar. Da es nicht mal englischsprachige Seiten gibt, die Auskunft über die Studie geben.
Fakt ist, dass wenn man über die Itai Itai Krankheit liest, die tatsächlich von Cadmium verursacht wird, es keine Empfehlungen gibt, Chlorella einzunehmen. Die offizielle Position ist die, dass es keine Heilung für diese Krankheit gibt. Insofern kann diese Studie nicht besonders überzeugend gewesen sein, wenn ihre angeblichen Schlußfolgerungen nicht von der Medizin übernommen wurde. Es stellt sich auch die Frage, wieso keine weiteren Studien zur Cadmiumvergiftung an Menschen und Chlorella in den letzten 50 Jahren durchgeführt wurden, falls diese Studie wertvolle Ergebnisse zum Thema geliefert hat.
Das sind alles Spekulationen. Da wie gesagt, der Text nicht vorliegt, nicht einmal eine Zusammenfassung, müssen wir diese Studie aus der Analyse entfernen.
Das wars, was Chlorella und Studien an Menschen angeht: eine nicht existente Studie aus dem Jahr 1975 und ein Stück Marketing, das als Studie verkauft wird.
Chlorella Studien an Mäusen
Jetzt könnte man sich aber noch Studien an irgendeinen Säugetieren anschauen. Vielleicht gibt es ja da was Schlüßiges. Und das, obwohl die wenigsten Studien, die an Ratten durchgeführt wurden sich als nützlich für Menschen erwiesen haben. Aber wir wollen mal großzügig sein. So findet man folgendes:
3. “Potential Alleviation of Chlorella vulgaris and Zingiber officinale on Lead-Induced Testicular Toxicity: an Ultrastructural Study.” [LINK]
“Mögliche Linderung durch Chlorella vulgaris und Zingiber officinale auf bleiinduzierte Hodentoxizität”.
Was wurde da gemacht?
60 verschiedene Ratten wurden in vier verschiedene Gruppen unterteilt.
Gruppe Nr. 1 war die Kontrollgruppe.
Gruppe Nr.2 erhielt Bleiacetatwasser
Gruppe Nr. 3 erhielt Chlorella zusammen mit dem Bleiwasser
Gruppe Nr. 4 erhielt Zingiber Officinale, also Ingwer, mit Bleiwasser
All das 90 Tage lang.
Diese Studie untersucht also eine akute Bleivergiftung und eine mögliche schützende Wirkung von Chlorella oder Ingwer auf eine fortlaufende Bleivergiftung. So eine Studie ist für Menschen, die eine chronische Vergiftung, d.h. Schwermetallbestände in den Organen loswerden wollen, irrelevant. Denn keiner heutzutage nimmt wissend Schwermetalle zu sich und überlegt sich “Hm, wie kann ich die Absorption reduzieren?”. Wenn man weiß, dass man toxische Metalle einnimmt, dann versucht man als allererstes das nicht weiter zu tun.
Somit ist die Relevanz für Menschen, die einer chronischen Schwermetallvergiftung unterliegen gleich null.
Als nächstes gehen wir über zu
4. Parachlorella beyerinckii accelerates lead excretion in mice. [LINK]
Was hier gemacht wurde ist ähnlich wie bei der vorherigen Studie: einer Gruppe von Mäusen wurde nur eine Bleilösung zu trinken gegeben, einer anderen Gruppe wurde Bleilösung mit dieser Parachlorella gegeben.
Auch hier wurde also nicht die Fähigkeit von Chlorella untersucht, eine chronische Bleivergiftung zu revidieren, sondern die potentielle schützende Wirkung bei einer fortlaufenden Bleivergiftung untersucht. Diese Studie ist wiederum für die überwiegende Mehrzahl von Menschen, die es mit einer chronischen Schwermetalvergiftungen zu tun haben, irrelevant.
So kommen wir zu der Studie mit dem Titel “Schützende Effekte von Chlorella vulgaris in Mäusen die mit Blei vergiftet wurden und mit Listeria moncytogenes infiziiert wurden”.
5. Protective effects of Chlorella vulgaris in lead-exposed mice infected with Listeria monocytogenes. [LINK]
Was hier gemacht wurde, ist folgendes:
Verschiedene Gruppen von Mäusen wurden mit Listeria infiziiert.
Gleichzeitig wurde einer Gruppe nur Chlorella verabreicht.
Gleichzeitig wurde einer anderen Gruppe nur Blei verabreicht.
Und noch einer anderen Gruppe wurde Chlorella mit einer Bleilösung verabreicht.
Also auch hier wurde wiederum nur die potentielle schützende Wirkung Chlorella untersucht bei einer akuten Bleivergiftung, NICHT die Fähigkeit eine chronische Vergiftung mit Chlorella zu untersuchen.
Relevanz für chronisch Kranke: null.
Weiter kommen wir zu
6. Effect of Chlorella vulgaris intake on cadmium detoxification in rats fed cadmium. [LINK]
einer interessanten Studie, die folgenderweise aussah:
Ratten wurden mit Cadmium vergiftet und zwar jeden Tag 8 Wochen lang.
Danach wurden die Ratten in 3 Gruppen unterteilt:
Eine bekam 0% Chlorella
die andere Gruppe 5% der Tagesdosis,
die letzte Gruppe 10% der Nahrung war Chlorella.
Während der Chlorellaeinnahme wurde der Urin der Ratten gemessen.
Resultat:
Urinary cadmium concentration was not affected by dietary chlorella intake.
Also: Die Konzentration von Cadmium im Urin war nicht von der Chlorellaeinnahme beeinflußt.
Weiter heißt es: “Several studies presented that simultaneous intake of Cd and chlorella facilitated urinary Cd excretion and this finding resulted from inhibition of absorption but not from facilitation of excretion.”
Im Klartext, was die anderen Studien auch gezeigt haben: Chlorella kann eventuell die Absorption von Cadmium und anderen Metallen bremsen, nicht die Ausscheidung fördern.
Und diese Studie beweist das.
Also: Chlorella ist kein Ausleitungsmittel für Cadmium. Es ist für die Behandlung einer chronischen Cadmiumvergiftung nicht geeignet.
7. “Effect of Chlorella intake on Cadmium metabolism in rats”. [LINK]
Hier wurde ebenfalls die potentielle Absorption hemmende Wirkung von Chlorella untersucht, da hier Mäusen Cadmium zusammen mit entweder 0%, 3% oder 5% Chlorellagehalt gefüttert wurde. Das hat wiederum mit einer bestehenden chronischen Vergiftung nichts zu tun. Somit für Menschen irrelevant.
Falls Sie vorhaben, Cadmium in größeren Mengen zu essen, dann könnte eine gleichzeitige Einnahme von Chlorella die Absorption des Metalls reduzieren. Wenn Sie jedoch schon mit Cadmium vergiftet sind, können Sie soviel Chlorella essen wie Sie wollen, es wird dadurch in Ihrem Körper nicht weniger.
8. Protective effects of Chlorella vulgaris on liver toxicity in cadmium-administered rats. [LINK]
Diese Studie war sehr ähnlich der vorherigen konzipiert. Wiederum wurde Ratten gleichzeitig Cadmium und Chlorella verabreicht. Fazit: Die Ratten, welche gleichzeitig Cadmium und Chlorella zu sich nahmen, hatten eine weniger vergiftete Leber. Was wiederum zeigt, dass Chlorella eine potentielle schützende Wirkung hat, wenn es gleichzeitig mit dem toxischen Metall eingenommen wird.
Relevanz für Menschen, die eine chronische Cadmiumvergiftung loswerden wollen: null.
Fazit
Summieren wir also, was wir haben:
Studien, die zeigen, dass Chlorella beim Menschen eine chronische Quecksilber-, Blei- oder Cadmiumvergiftung verbessern oder komplett revidieren kann: 0
Studien, die zeigen, dass Chlorella bei Mäusen eine chronische Quecksilber-, Blei- oder Cadmiumvergiftung verbessern oder komplett revidieren kann: 0
Es gibt jedoch Ratenstudien, die zeigen, dass Chlorella beim gleichzeitiger Einnahme von Cadmium oder Blei die Aufnahme von diesen Metallen reduzieren könnte.
Angenommen, dass die Ergebnisse von Ratten auf Mensch übertragen werden könnten, in welcher hypothetischen Situation wäre das hilfreich?
Beispiel:
Sie befinden sich in einem Haus von dem Sie wissen, dass die Wasserrohre aus Blei sind. In dem Fall, wenn Sie das Wasser trinken, welches höchstwahrscheinlich mit Blei kontaminiert wäre, dann würde es Sinn machen, gleichzeitig Chlorella einzunehmen. Warum? Weil das Chlorella möglicherweise dazu führen würde, dass Sie weniger Blei aufnehmen würden. Es wäre trotzdem nicht klug das zu machen. Denn das Chlorella würde im besten Fall die Absorption mindern, nicht komplett unterbinden. Das klügste wäre es, das Wasser gar nicht zu trinken.
Aber, wenn es aus irgendeinem Grund nicht möglich sein sollte, dieses kontaminierte Wasser nicht zu trinken, so ist es möglich, dass Chlorella so ähnlich wie Aktivkohle funktioniert: es ist in der Lage die Aufnahme von giftigen Substanzen durch unsere Körper zu mindern.
Es ist jedoch, genauso wie Aktivkohle, nicht in der Lage ,Metallgifte, die sich bereits im Innern unserer Organe befinden, zu entfernen.
Es gibt also keinen einzigen wissenschaftlich belegten Grund, keine einzige Studie, die zeigt, dass Chlorella bei chronischen Schwermetallvergiftungen hilft.
Anzumerken ist auch, dass es keine einzige Studie zu Chlorella und Quecksilbervergiftung gibt, und Quecksilbervergiftung ist eigentlich das, was die meisten Menschen hoffen loszuwerden. Weit vor Blei- oder Cadmiumvergiftung.
Entgiftungskuren mit Chlorella?
Was ist also die Schlussfolgerung von all dem? Zum einen: Sie können mit Chlorella keine Entgiftungskur durchführen. Das macht Chlorella nicht. Es gibt keinen einzigen wissenschaftlichen Beleg dafür.
Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal dabei sind, sich ein Video von Dr. Klinghardt anzuschauen und einen Haufen Geld für dieses teure Grünzeug auszugeben.
Kaufen Sie sich stattdessen besser ein Stück Rindfleisch. Das ist gesünder und billiger als Chlorella.
Falls Sie denken, dass ich eine Studie übersehen habe, lassen Sie es mich wissen. Es muss jedoch mindestens eine an einem Säugetier sein. Auf Links zu Studien die in Petri-Schalen oder wässrigen Lösungen durchgeführt wurden, werde ich nicht reagieren, da diese wissenschaftlich nicht relevant sind.
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